Strom und Wärme in Bürgerhand - aktuelle Chancen und Herausforderung

Shownotes

Wie kann die Energiewende auch weiterhin durch Bürgerenergie vorangetrieben werden?

Zitat der Folge

»Was einfach sehr überzeugend ist für mich, ist, dass Bürgerenergie ein sehr nachhaltiges Geschäftsmodell ist. Energiegenossenschaften sind Kapitalunternehmen, also ein Ziel ist schon auch Gewinn zu erwirtschaften, Dividenden an die Mitglieder auszuzahlen. Aber gleichzeitig haben eben Energiegenossenschaften auch soziale und ökologische Ziele und das ist einfach ein sehr nachhaltiges Geschäftsmodell.«

Katharina Habersbrunner, Vorständin beim Bündnis Bürgerenergie

Episodenbeschreibung

Bürgerenergie treibt die Energiewende voran – von Solaranlagen auf Dächern bis zu gemeinschaftlichen Wärmenetzen. Sie ermöglicht Bürger*innen, selbst Verantwortung zu übernehmen und aktiv an der Umgestaltung unseres Energiesystems mitzuwirken. Doch trotz ihrer Erfolge steht die Bewegung zunehmend unter Druck: Förderstopps, politische Unklarheit und steigende Kosten bremsen viele Projekte aus.

In dieser Folge sprechen Expert*innen Katharina Habersbrunner und Benjamin Dannemann über die Geschichte und Bedeutung der Bürgerenergie in Deutschland – und darüber, was nötig ist, um sie zukunftsfähig zu machen. Sie erklären, warum lokale Energiegenossenschaften und gemeinschaftliche Initiativen entscheidend sind, wenn es um Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und gesellschaftliche Teilhabe geht.

Wie lässt sich das Vertrauen und Engagement der Bürger*innen erhalten, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen ständig ändern? Und welche Rolle spielen Wärmenetze und neue Formen der Zusammenarbeit für den Erfolg der Energiewende? Antworten darauf gibt es in dieser Folge der Heinrich-Böll-Stiftung.

Kapitel mit Zeitmarkierungen

• (00:00:01) – Intro: Das Glück von Photovoltaik

• (00:02:19) – Bürgerenergie: Was ist Bürgerenergie?

• (00:05:13) – Energiegenossenschaften: Wie funktionieren Energiegenossenschaften?

• (00:09:36) – Wärmenetze: Welche Rolle spielen Wärmenetze in der Energiewende?

• (00:12:20) – Gesetzgebung: Welche Auswirkungen hat die Gesetzgebung auf die Bürgerenergie?

• (00:18:31) – Zukunftsaussichten: Wie sieht die Zukunft der Bürgerenergie aus und vor welchem Herausforderungen steht sie?

Unsere Expert*innen

Katharina Habersbrunner  • Vorständin beim Bündnis Bürgerenergie

Benjamin Dannemann • Referent für Kommunikation beim Deutschen Genossenschafts und Raiffeisenverband (DGRV)

Weiterführende Artikel und Quellen

Genossenschaftliche Wärmenetze als Chance für die Wärmewende - Positionspapier des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.: [🔗 https://www.dgrv.de/news/genossenschaftliche-waermenetze/]

PV-Dachanlagen als zentrales Element der Energiewende - Positionspapier u.a. des Bündnis Bürgerenergie e.V.: [🔗 https://www.duh.de/fileadmin/userupload/download/Projektinformation/Energiewende/10-Punkte-PapierPVFINAL02.pdf]

Hintergründe auf boell.de

Infoblatt "Die kommunale Wärmeplanung": [🔗 https://www.boell.de/de/2024/07/17/die-kommunale-waermeplanung]

boell.Daten: Gemeinsam gestalten und profitieren: Bürgerenergie macht die Energiewende zum Gesellschaftsprojekt: [🔗 https://www.boell.de/de/2025/09/17/gemeinsam-gestalten-und-profitieren-buergerenergie-macht-die-energiewende-zum]

Dossier: Kommunale Lösungen für die Wärmewende", u.a. mit der Genossenschaft "Boben op Nahwärme EG": [🔗 https://www.boell.de/de/kommunale-loesungen-fuer-die-waermewende]

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Gebündelt und auf den Punkt gebracht: böll.podcast ist das neue Podcastformat der Heinrich-Böll-Stiftung. Hier sprechen unsere Hosts Emily und Lukasz jede Woche mit Gäst*innen über Politik, Gesellschaft und Umwelt. Es geht um Ideen, Konflikte und Fragen, die uns heute bewegen und unser Morgen prägen. Jede Folge eröffnet neue Blickwinkel und lädt dazu ein, gemeinsam weiterzudenken.

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Grafik: Stephan Röhl, alle Rechte vorbehalten. Bearbeitung: hbs

Transkript anzeigen

00:00:02: Wenn die Mittagssonne auf das Hausdach scheint,

00:00:04: macht das Besitzer von Photovoltaikanlagen sehr zufrieden.

00:00:08: Bei Hans-Jürgen Faust in Mainz ist sie seit Januar auf dem

00:00:11: Dach.

00:00:12: Und

00:00:13: produziert Strom, der uns so gut wie nichts kostet.

00:00:16: Auch

00:00:17: wegen des Batteries war ich das natürlich.

00:00:20: Könnte nicht besser sein.

00:00:21: Das war ein aktueller Ausschnitt aus der ARD-Sendung Klima-Zeit von Oktober-Zweißen-Zwanzig.

00:00:28: Die Energiewende ist spätestens seit den frühen Zweitausender Jahren ein zentraler Bestandteil der deutschen Energiepolitik.

00:00:35: Und sie ist nicht nur wichtig, um Treibhausgase zu reduzieren, erneuerbare Energien stabilisieren auch die Energiepreise, schaffen regionale Wertschöpfung und machen uns unabhängiger von Energieimporten.

00:00:49: Und wie wir gerade gehört haben, ein entscheidender Motor der Energiewende war von Anfang an die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

00:00:57: Denn die Energiewende funktioniert nur, wenn die Menschen selbst davon profitieren und mitgestalten können.

00:01:03: Besonders gutes Beispiel dafür sind die sogenannten Bürger-Energie-Initiativen.

00:01:08: Menschen schließen sich dazu zusammen, um in ihrer Gemeinde eigene Projekte für erneuerbare Energien zu entwickeln, also als Miteigentümer-Innen oder Teilhaber-Innen.

00:01:19: Doch aktuell steht dieses Erfolgsmodell unter Druck.

00:01:23: Die Bundesregierung plant, den Ausbau erneuerbarer Energien zu verlangsamen und die Unterstützung für Bürgerenergie einzuschränken.

00:01:31: Neue private Solaranlagen sollen nicht mehr gefördert werden und wer Solarstrom einspeist, soll künftig auch für den Netzausbau mitzahlen.

00:01:41: Gleichzeitig kämpfen Wärmegenossenschaften, die ebenfalls ein wichtiger Teil der Energiewende sind, mit komplizierten Förderprogrammen und hohen Investitionskosten.

00:01:51: Was bedeutet das für die Zukunft der Bürgerenergie?

00:01:54: Vor welchen Herausforderungen steht sie und wie kann ihre bedeutende Rolle bei der Strom- und Wärmewende gesichert werden?

00:02:02: Das besprechen wir in dieser Bell-Podcast-Folge.

00:02:05: Ich bin Emily Thumi.

00:02:06: Herzlich willkommen.

00:02:19: Zu diesem Thema spricht mit mir jetzt mein Kollege Vincent Lindig vom Audio-Kollektiv.

00:02:24: Hallo Vincent.

00:02:25: Hi Emily.

00:02:26: Kannst du noch mal kurz genauer sagen, was genau meinen wir, wenn wir über Bürgerenergie sprechen?

00:02:31: Sind das vor allem diese Balkon- oder Dach-Solaranlagen, die man inzwischen immer häufiger sieht?

00:02:37: Genau, also zum Teil ja, das ist sozusagen die individuelle Form von Bürgerenergie.

00:02:42: Im Kern geht es aber darum, dass sich Menschen zusammen tun, also Bürgerinnen und Bürger, die gemeinsam Energieprojekte auf die Beine stellen, meist als Genossenschaft.

00:02:51: Katharina Habersbrunner, Vorständin beim Bündnis Bürgerenergie der Dachorganisation von Energiegemeinschaften in Deutschland, erklärt das nochmal genauer.

00:03:00: Bürgerenergie ist an sich ein breiter Begriff.

00:03:02: Also wir meinen, dass sich Menschen zusammenschließen, um selber die Energiewende zu organisieren und auch um erneuerbare Energie zu produzieren.

00:03:13: Wir haben mittlerweile circa drei Tausend Energiegemeinschaften mit unterschiedlichsten Geschäftsmodellen.

00:03:18: Das bedeutet, dass hier mit Bürgerenergie Menschen Solarstrom produzieren.

00:03:25: Es geht jetzt mit den Geschäftsmodellen auch schon darüber hinaus, für Wärmenetze zum Beispiel, auch für Speicherprojekte.

00:03:32: Und kannst du ein bisschen erzählen, wie das Ganze eigentlich angefangen hat?

00:03:35: Also, wo liegen die Anfänge der Bürgerenergie?

00:03:38: Also, die Wurzeln der Bürgerenergie, die liegen in den Neunzehntenhundertsiebzigerjahren in der Zeit der Ölkrisen und der Anti-Atomkraftbewegung.

00:03:46: Damals ging es nicht nur um Protest, sondern auch um eine neue Idee.

00:03:50: Energie sollte von Bürgerinnen und Bürgern kommen.

00:03:53: Dezentral, sauber und unabhängig.

00:03:56: Viele dieser Gruppen gründeten dann lokale Energiegenossenschaften.

00:04:00: Sie wollten damit zeigen, dass es auch anders geht, demokratisch, gemeinschaftlich und als Alternative zu den großen Energiekonzernen.

00:04:06: So richtig Fahrt aufgenommen hat das Ganze dann im Jahr zweitausend, nämlich mit dem Erneuerbare Energiengesetz, kurz EEG.

00:04:13: Das garantierte feste Einspeisevergütung und Vorrang im Stromnetz, also Einspeisevergütung, das bedeutet, dass die Menschen für den Strom, den sie ins Netz einspeisen, einen gesetzlich garantierten Preis bekommen.

00:04:26: Und Vorrang im Stromnetz, das heißt, dass dieser regenerative Strom zuerst ins Netz eingespeist wird, bevor Strom aus anderen Quellen genommen wird.

00:04:35: So haben die Betreiber dieser Anlagen Planungssicherheit und können genau errechnen, wann sich ihre Anlage ausgezahlt hat.

00:04:41: Dadurch wurden plötzlich auch kleine Projekte wirtschaftlich interessant und die Energiewende bekam einen enormen Schub.

00:04:48: Zwischen Jahrzehnt und Jahrzehnt zwölf stammte rund die Hälfte des Ausbaus der erneuerbaren Energien von Bürgerinnen und Bürgern, vor allem bei Wind und Solar.

00:04:57: Katharina Habersbrunner sagt, dass genau das einer der größten Erfolge der Energiewende sei, dass so viel Engagement und so viel Kapital direkt von den Menschen selbst kommt.

00:05:07: Aber sie sagt auch, es gibt noch andere Gründe, warum Bürgerenergie für sie so überzeugend ist.

00:05:13: Aber was einfach sehr überzeugend ist für mich ist, dass Bürgerenergie ein sehr nachhaltiges Geschäftsmodell ist.

00:05:20: Also Genossenschaften sind Kapitalunternehmen.

00:05:24: Also ein Ziel ist schon auch Gewinn zu Erwirtschaften, Dividenden an den Mitgliedern auszuzahlen.

00:05:30: Aber gleichzeitig haben eben Energiegenossenschaften auch soziale und ökologische Ziele.

00:05:35: Und das ist einfach ... Ein sehr nachhaltiges Geschäftsmodell und das ließe sich auch schön auf andere Sektoren übertragen.

00:05:42: Aber das passt einfach auch sehr gut zu einer dezentralen Energiewende, an der sich Menschen vor Ort beteiligen können.

00:05:50: Das Ganze funktioniert ja auch nur, weil erneuerbare Energien ganz anders aufgebaut sind.

00:05:55: Niemand würde sich zusammentun, um ein Kohle- oder Atomkraftwerk zu bauen.

00:06:00: Solche Projekte sind extrem zentralisiert und kapitalintensiv.

00:06:04: Genau, also dieses alte Energiemodell, das ließ sich schlicht nicht von Bürgerinnen und Bürgern organisieren.

00:06:10: Und Katharina Habersbrunner sagt, gerade diese dezentrale Struktur der erneuerbaren Energien macht Bürgerenergie nicht nur möglich, sie ist auch entscheidend für ihren Erfolg insgesamt.

00:06:21: Die Energiewende passiert jetzt einfach auch in unserem unmittelbareren Lebensumfeld.

00:06:26: Also früher hatten wir Kohle- und Atomkraftwerke, die waren zentral, jetzt habe ich vielleicht vor meinen... Von meinem Dorr, von meiner Stadt, eine Freifächenanlage, ein Windpark, also sie wird erlebbar und von daher ist es wichtig, auch die Energiewende zu erklären.

00:06:40: Es ist wichtig, Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen für die Menschen, sowohl was Mitsprache betrifft, weil wie wir wissen, stärkt es die Akzeptanz.

00:06:51: Es zeigt auch die Vorteile der Energiewende auf und hierfür bietet die Bürgerenergie einfach viele Angebote.

00:06:58: Na gut, also ich bin überzeugt, aber wie gründet man so eine Energiegenossenschaft?

00:07:04: Also das kann uns am besten wieder Katharina Habersbrunner erklären.

00:07:07: Also die Gründung einer Energiegenossenschaft, das ist ein Prozess, der ist auf jeden Fall machbar und umsetzbar.

00:07:13: Wie ich schon sagte, wir haben jetzt mittlerweile circa dreitausend Energiegemeinschaften.

00:07:18: Viele haben die Form der Genossenschaft, aber viele haben auch im Windbereich zum Beispiel die Rechtsform einer sogenannten GmbH und CoKG.

00:07:27: Aber zum Beispiel für die Gründung einer Energiegenossenschaft ist es eben wichtig, Akteure, Akteurinnen zu haben, die Menschen, die sich engagieren und die aktiv sind, die einfach eine Energiegenossenschaft gründen möchten und auch Verantwortung übernehmen möchten, im Vorstand oder auch im Aufsichtsrat.

00:07:43: Das ist sehr wichtig.

00:07:44: Das Zweite ist auch eine Geschäftsidee zu haben.

00:07:47: Zu überlegen möchte ich gerne aktiv werden im Bereich Photovoltaik, was viele Energiegenossenschaften sind, idealerweise in der Zusammenarbeit mit Kommunen.

00:07:56: Ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell ist, dass Energiegenossenschaften kommunale Dächer pachten, Photovoltaikanlagen bauen und finanzieren und günstigen Strom an die Kommune verkaufen.

00:08:08: Aber es gibt natürlich auch Geschäftsmodelle im Bereich Wind.

00:08:12: Viele Genossenschaften betreiben auch Windräder, Windparks als Genossenschaft.

00:08:19: Ganz ehrlich, also das klingt schon ziemlich kompliziert.

00:08:22: Wenn viele von uns mit der Steuererklärung kämpfen, dann stelle ich mir das hier nochmal eine Nummer schwieriger vor, vor allem für Leute, die da gar keine Erfahrung haben.

00:08:33: Also das stimmt auf jeden Fall, ganz einfach ist es nicht.

00:08:36: Aber genau dafür gibt es Menschen wie Katharina Haberspuner.

00:08:39: Mit dem Bündnis Bürgerenergie unterstützt sie Gruppen, die selbst eine Genossenschaft gründen wollen, und zwar mit Rat und mit praktischer Hilfe.

00:08:46: Das Bündnis Bürgerenergie gibt es seit.

00:08:49: dem Jahr ist, es wurde gegründet, um einfach die Stimme der Bürgerenergie zu stärken.

00:08:55: Die zweite wichtige Aufgabe ist auch die Akteure, die wir haben, eben die circa dreitausend Energiegemeinschaften zu vernetzen.

00:09:04: Also es gibt sehr, sehr viel Erfahrung, es gibt sehr viel Expertise und wir sehen eine unglaublich große Vielfalt von Energiegemeinschaften.

00:09:13: Also es gibt Energie, Genossenschaften, die in große Speicherprojekte investieren, die Fernwärmenetze realisieren.

00:09:20: Also da ist die Bandbreite einfach sehr groß.

00:09:23: Und da ist auch eine sehr große Bereitschaft, das sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen bei einer Gründung.

00:09:30: Also was wir auch machen als Bündnis für Energie.

00:09:32: Wir geraten ja auch gerne, wenn es Fragen gibt bei den Gründungsprozessen.

00:09:36: Sie hat ja auch Fernwärmenetze erwähnt, also Wärmenetze, bei denen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam Wärme erzeugen und verteilen.

00:09:44: Wie funktioniert das denn eigentlich genau?

00:09:47: Ja, also das ist auch ein ganz wichtiger Teil der Energiewende, denn die betrifft ja nicht nur Strom, sondern eben auch Wärme.

00:09:53: Und auch hier können sich Bürgerinnen und Bürger zusammentun und ihre eigenen Wärmenetze aufbauen.

00:09:58: Darüber habe ich mit Benjamin Darnemann gesprochen.

00:10:01: Der arbeitet beim Deutschen Genossenschafts- und Reifeisenverband kurz DGRV.

00:10:06: Wenn wir über die Energiewende sprechen, denken wir ja meistens zuerst an Strom, an die Windräder und Photovoltaikanlagen, aber genau dasselbe, also die Decarbonisierung der Energieversorgung findet nicht nur im Strombereich, sondern auch im Wärmebereich statt als Aufgabe.

00:10:22: Und diese Wärmewende bedeutet dann also entsprechend auch, dass man andere Energiequellen findet als die fossilen Brennstoffe.

00:10:32: derzeit hauptsächlich Öl und Gas, die für die Heizung oder Warmwasser genutzt werden.

00:10:38: Und das kann man dann in Beinzelfeuerungsanlagen, nennt man das machen, also die jeweilige Heizung im Keller.

00:10:46: Oder man kann das Ganze auch über gemeinschaftliche Wärme machen.

00:10:50: Solche Wärmenetze kennt man ja hauptsächlich erst mal in Städten, in größeren Ballungsräumen, dass man da Fernwärmenetze hat, die oft auch immer noch mit fossilen Großkraftwerken betrieben werden, also Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke.

00:11:08: Aber auch Müllverbrennungsanlagen spielen ja in Metropolen größere Rolle.

00:11:12: Und dies gibt es aber nicht nur in Urwarn-Gebieten, sondern auch gerade im ländlichen Raum gibt es die Möglichkeit, gemeinschaftliche Wärmeversorgung zu machen mit Wärmeletzen.

00:11:23: Und das wird oft in Deutschland in der Hand von Energiegenossenschaften in letzter Zeit gemacht.

00:11:29: Und diese Genossenschaften nutzen ganz unterschiedliche Wärmequellen von Abwasser oder industrielle Abwärme durch zentrale Großwärmepumpen, die technisch etwas aufwendiger sind bis hin zu Biomasse.

00:11:41: Biomasseanlagen sind oft einfacher umzusetzen, aber aus Klimaschutzsicht nicht immer die perfekte Lösung.

00:11:48: Die frühen Wärmenetze hatten als Wärmequelle die Abwärme von Biogasanlagen.

00:11:54: Und auch Holzhackschnitze sind ein ganz wichtiger Brennstoff.

00:11:58: Es kommt aber auch immer mehr solarthermische und auch Großwärmepumpen zum Einsatz.

00:12:04: Aber von der Organisation ist es eigentlich immer dasselbe.

00:12:08: Die Leute kommen zusammen, man braucht drei Gründungsinitiatorn, die das Ganze machen, aber man braucht natürlich auch genug Leute, die sich anschließen lassen würden an so ein Wärmenetz.

00:12:21: Das klingt ja ziemlich spannend und es scheint ja sich in dem Bereich auch wirklich viel zu tun.

00:12:26: Was hat sich denn in den letzten Jahren in der Wärmeversorgung verändert?

00:12:30: Ich weiß zum Beispiel, dass die Ampelkoalition einige Gesetze verabschiedet hat, um die Wärme langfristig klimaneutraler zu machen.

00:12:37: Das hat ja damals ziemlich viel Aufmerksamkeit und Diskussionen ausgelöst.

00:12:42: Ja genau, also die Debatte war ziemlich heftig, auch innerhalb der Koalition.

00:12:46: Im Mittelpunkt stand damals vor allem das Gebäudeenergiegesetz.

00:12:50: Etwas weniger Beachtungen fand dagegen das Wärmeplanungsgesetz.

00:12:53: Das ist ein Gesetz, das auf der Ebene von Städten und Gemeinden ansetzt und die Wärmewände auf eine neue Grundlage stellt.

00:13:00: Diese beiden Gesetze, die stehen im Zusammenhang.

00:13:02: Das Gebäude-Energie-Gesetz legt fest, wie heizenklimaneutral werden kann.

00:13:07: Und was das Wärmeplanungsgesetz in der Praxis bedeutet, das erklärt Benjamin Dannemann so.

00:13:12: Was eingeführt wurde, ist das Wärmeplanungsgesetz.

00:13:15: Das spielte natürlich für... Die Kommunen eine ganz wichtige Rolle, weil auf kommunaler Ebene jetzt die Kommunen verpflichtet werden, Wärmepläne aufzustellen.

00:13:27: Das ist dann gestaffelt je nach kommunaler Größe.

00:13:31: Wie viel Zeit dafür da ist und da muss ungefähr geschaut werden, wie ist eigentlich der Wärmeverbrauch vor Ort.

00:13:38: So ein bisschen so eine Datenerhebung muss davor genommen werden.

00:13:41: Und welche Möglichkeiten gibt es eigentlich, um diese Wärmewende dann auch regional umzusetzen?

00:13:48: Und das bietet natürlich ganz viele Möglichkeiten.

00:13:52: Einerseits bietet aber auch ganz viele Herausforderungen bzw.

00:13:58: diese Möglichkeiten können genutzt werden oder eben nicht genutzt werden.

00:14:01: Weil das Wärmeplanungsgesetz sagt ja nicht automatisch, es müssen jetzt ganz viele Wärmenetze verlegt werden, sondern macht ja erstmal nur so eine Erfassung, eine Datengrundlage auf kommunaler Ebene.

00:14:11: und wie dort die Wärmewände eigentlich passieren kann.

00:14:15: Also kann man zusammenfassen, dieses Gesetz schreibt nichts Konkretes vor.

00:14:19: Die Wärmeplanung ist also nicht verbindlich, aber es schafft eben erst mal einen Rahmen, damit auf kommunaler Ebene überhaupt etwas passieren kann.

00:14:27: Und wie läuft das bislang?

00:14:29: Also wie entwickelt sich das Thema Bürgerwärme oder Wärmegenossenschaften?

00:14:33: Tut sich da gerade was?

00:14:34: Ja, auf jeden Fall.

00:14:35: Also es ist vielleicht noch ein bisschen früh, um große Veränderungen allein durch diese neuen Gesetze zu sehen.

00:14:40: Aber laut Benjamin Dahnemanns Verband läuft es bei den meisten Wärmergenossenschaften trotzdem schon ziemlich gut.

00:14:46: Es gibt nahezu dreihundert Wärmergenossenschaften, die bei uns organisiert sind.

00:14:51: Und ich würde sagen, ein Großteil von denen ist gut gelaufen.

00:14:56: Es gibt nur einige wenige Ausnahmen, wo es vielleicht zu Schwierigkeiten gekommen ist.

00:15:02: Aber generell funktioniert das eigentlich ganz gut.

00:15:07: Und er hat mir auch noch ein Beispiel gegeben, wo das ganz besonders gut funktioniert hat.

00:15:12: Es gibt jetzt so viele, die Weiler Wärme vielleicht aus Baden-Württemberg, die relativ klein in so einer Mittelstadt angefangen haben mit einer Biogasanlage mit einem ersten Teil für ein Wärmenetz und die dann immer pö-apö sich weitere Teile dieser Mittelgroßen statt erschlossen haben.

00:15:31: Und mittlerweile dann auch nicht nur Wärme anbieten.

00:15:35: Und da hat das, glaube ich, sehr gut funktioniert.

00:15:38: Das ist, glaube ich, auch was Besonderes bei den Wärmegenossenschaften.

00:15:41: Erst mal, dass man so einen konkreten Bezug direkt hat.

00:15:44: Was bei den Stromgenossenschaften ja manchmal so ein bisschen schwierig ist.

00:15:47: Aber bei den Wärmegenossenschaften hat man ja direkt diese Gruppe.

00:15:51: Und das war da auch so.

00:15:53: Hier waren unterschiedliche Leute sowohl von der kommunalen Ebene, aber auch aus der Zivilgesellschaft, die das gemacht haben und die gesagt haben, wir wollen hier etwas machen, die immer am Ball geblieben sind, um das umzusetzen.

00:16:04: Das ist also ein schönes Beispiel, wie Bürgerinnen und Bürger ganz konkret die Wärmewände selbst in die Hand nehmen.

00:16:11: Wie sieht es denn bei den Energiegenossenschaften aus?

00:16:14: Also bei der Bürgerenergie, die sich auf Stromerzeugung konzentriert, läuft es da in den letzten Jahren auch so gut?

00:16:21: Ja, auf jeden Fall.

00:16:22: Also Katharina Habersbrunner sagt, dass die Entwicklung in den vergangenen Jahren insgesamt sehr positiv war, nicht zuletzt wegen der Schritte, die die Ampel-Regierung unternommen hat.

00:16:31: Der damalige Wirtschaftsminister Robert Habeck zum Beispiel, der hat die Ausbauziele für Solar- und Windenergie bis zum Jahr- und Winter-Jährige bis zum Jahr- und Winter-Jährige bis zum Jahr- und Winter-Jährige bis zum Jahr- und Winter-Jährige deutlich angehoben.

00:16:41: Und das war noch nicht alles.

00:16:42: Dann wurde das EEG reformiert.

00:16:43: Also es wurden zum Teil bessere Vergütungen geschaffen.

00:16:47: Es wurde der Zugang für kleinere Akteure gestärkt.

00:16:51: Es wurde insgesamt bei Wind, wurden die Genehmigungsverfahren vereinfacht.

00:16:56: Das sehen wir jetzt auch.

00:16:57: Wir haben wirklich viele Windprojekte auch in der Genehmigung.

00:17:00: Das geht auch wirklich viel schneller.

00:17:02: Insgesamt wurde zum Beispiel das Solarpaket I eingeführt.

00:17:07: Und hier wurde die grundsätzliche Nutzung von Dachflächen nochmal verbessert.

00:17:12: Das heißt, Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung, Durchverbesserung von Mieterstrom dann auch.

00:17:18: Das waren einfach viele wichtige Themen, wo wir jetzt auch die Früchte sehen.

00:17:24: Ein weiteres Beispiel für diesen Erfolg ist zum Beispiel der enorme Ausbau der sogenannten Balkonsolaranlagen, also diese kleinen Solarmodule, die man sich einfach ans eigene Balkongelände hängen kann.

00:17:35: Also hier wurde auch durch die letzte Bundesregierung wurden Neuerungen eingeführt, zum Beispiel bei der Registrierung.

00:17:41: Es wurde vereinfacht und wir haben hier eine ziemlich rassante Entwicklung.

00:17:45: Da habe ich jetzt noch mal nachgesehen, es waren Ende-, Zwei- und Zwanzig, es waren ca.

00:17:49: seventy-fünftausend Balkonkraftwerke und im Juni-, Zwei- und Zwanzig waren es über eine Million.

00:17:56: Das bedeutet, dass einfach das den großen Zuspruch findet und es hat einfach die große Auswirkungen und erhöht eine sehr hohe Akzeptanz und zeigt einfach nochmal direkt auf dem Balkon und auf dem Dach, welch tolle Technologiefotoboltaik ist.

00:18:12: Wir können was machen als Bürgerschaft, also wir haben eine gewisse Selbstwirksamkeit.

00:18:16: Also das ist, glaube ich, eine sehr positive Entwicklung.

00:18:20: Wow, von seventy-fünftausend auf über eine Million in nur ein paar Jahren, das ist wirklich sehr beeindruckend.

00:18:27: Glaubt sie, dass die Bürgerenergie diesen Schwung auch in Zukunft halten kann?

00:18:32: Ja, sie ist da grundsätzlich optimistisch, aber sie sagt auch, dass entscheidend für die Zukunft ist, dass die Rahmenbedingungen stabil bleiben.

00:18:40: Es ist noch viel zu tun, aber es ist an sich eine positive Dynamik und wichtig ist und wichtig wäre, dass diese positive Dynamik auch aufrechterhalten bleibt.

00:18:49: Und es ist jetzt auch eine Forderung, dass es einfach Planungssicherheit gibt dann auch.

00:18:56: Jetzt gibt es ja eine neue Bundesregierung, die eine Neuausrichtung der Energiewende fordert.

00:19:01: Gibt es diese Stabilität überhaupt noch?

00:19:03: Ja, also da bekommt leider genau diese Verlässlichkeit im Moment ein paar Risse.

00:19:08: Die Bundesregierung hat angekündigt, einige Rahmenbedingungen zu ändern, etwa das Ende der Förderung für private Dach-PV-Anlagen.

00:19:16: Und ich habe Katharina Habersbrunner gefragt, was das für die Bürgerenergie bedeutet.

00:19:21: Ja, das ist leider eine aus unserer Sicht eine sehr unglückliche Diskussion dann auch, weil sie an der falschen Stelle ansetzt.

00:19:28: Ein Argument dafür, dass es gefordert wird, ist ja, dass wir bisher zu wenig Freiflächenanlagen haben und zu viel Dachanlagen und das Freiflächenanlagen-Künstiger gebaut werden können und dass die Dachanlagen sich auch ohne Förderung rechnen.

00:19:43: Aber das ist an sich zu kurz gesprungen.

00:19:45: Dann auch etwas versehen ist, dass bisher wirklich sehr viele Bürger und Bürgerinnen in PV-Anlagen investiert haben.

00:19:52: Hat jetzt heute auch im anderen Zusammenhang so ein bisher siebzig Milliarden Euro aus von der Bürgerschaft investiert worden ist.

00:19:59: Das Zweite ist, dass der Strom da produziert wird, wo er gebraucht wird, auf den Dächern in den Städten.

00:20:06: Und das wäre eigentlich jetzt für die Energiewende insgesamt ein sehr, sehr schlechtes Zeichen, wenn hier diese Förderung gekürzt wird.

00:20:13: Und spart eigentlich im Vergleich zu anderen Möglichkeiten, die wir haben, also zum Beispiel fossile Subventionen, eigentlich wenig ein und verstört auch einfach die Menschen, die Bürgerinnen, die gerne investieren möchten.

00:20:28: Wie sieht das Benjamin Danemann, teilt er diese Kritik oder sieht er die Lage anders?

00:20:33: Die aktuelle Regierung hat auch im Wärmebereich einige Änderungen angekündigt.

00:20:37: Im Koalitionsvertrag steht zum Beispiel, dass das sogenannte Heizungsgesetz abgeschafft werden soll, also die Verpflichtung, eine Heizung mit sixty-fünf Prozent erneuerbarer Energie einzubauen, wenn die Alte kaputt ist.

00:20:49: Von daher bleibt unklar, ob der zügige Fortschritt in Richtung erneuerbares Heizen erhalten bleibt.

00:20:54: Aber Benjamin Dunnemann ist mit Blick auf das Wärmeplanungsgesetz optimistisch.

00:20:59: Also ich würde sagen, im Bereich der Wärmewende wird eigentlich die Politik relativ nahtlos weitergeführt, die auch schon bei der Vollgängerregierung eigentlich da war.

00:21:10: Also das Wärmeplanungsgesetz wird umgesetzt.

00:21:14: Auch die Förderung sieht auch gut aus, dass das auf dem Niveau bleibt.

00:21:20: Man kann auch sehen, dass die neue Bundesregierung bei spezifischen Themen, die vielleicht für gerade die Grünen nicht so ein... leichtes Thema sind, wie zum Beispiel Biogas, dass das bei der neuen Bundesregierung vielleicht ein bisschen einfacher ist, damit umzubehen.

00:21:38: Deswegen würde ich sagen, in der Wärmewende sieht man da schon eine gewisse Konsistenz.

00:21:43: Kontinuität scheint also entscheidend zu sein, damit Bürgerenergieprojekte überhaupt entstehen können.

00:21:49: Aber was sind sonst die größten Hürden, wenn man so etwas aufbauen will?

00:21:54: Also bei Bürgerenergie und auch Wärmeprojekten stößt man oft auf ähnliche Hürden.

00:21:59: Zuerst geht es ums Geld, also um das nötige Staatkapital.

00:22:02: Aber die eigentliche Herausforderung liegt meist vor anders, sagt Benjamin Dunnemann.

00:22:07: Also die größte Hürde ist natürlich erst einmal, liegt im organisatorischen Bereich.

00:22:12: Also wenn man gemeinschaftlich was macht, ich glaube, das kennt jeder von sich auch.

00:22:17: Wenn man anfängt in einer größeren Gruppe zusammenzuarbeiten, hat man immer ganz viele unterschiedliche Interessen, Meinungen und so weiter, unterschiedliche Charaktere.

00:22:27: Und in so einem gemeinschaftlichen Prozess muss man diese Interessen natürlich dann irgendwie ausgleichen und zusammenbringen.

00:22:34: Das ist immer eine gewisse organisatorische Herausforderung, die man hat.

00:22:39: Dann hat man auch zu Anfang die ganzen Schwierigkeiten, die dann doch auch mit wirtschaftlichen Aspekten zu tun haben.

00:22:48: Also, man muss erst mal gucken, wie viel Geld muss ich aufbringen, um das Wärmenetz zu verlegen.

00:22:53: Und bei Wärmeprojekten kommt noch was dazu.

00:22:56: Da müssen Leitungen zwischen den Gebäuden verlegt werden.

00:22:59: Das ist oft sehr teuer, aufwendig und braucht viele Genehmigungen.

00:23:03: Darf ich... vor Ort bei mir in der Kommune dann die Straße aufreißen.

00:23:08: Welche Probleme bringt das denn auch mit sich, wenn ich jetzt da mein Wärmenetz verlege?

00:23:13: Und da ist dann wie gesagt auch die Zusammenarbeit mit der Kommune ganz wichtig.

00:23:17: Ja, und das ist dann auch längst noch nicht alles.

00:23:20: Auch die technische Planung ist bei sowas sehr komplex.

00:23:23: Dann wo stelle ich eine Heizzentrale hin?

00:23:27: Wen gehört das Grundstück, wo ich die Heizzentrale hinstelle?

00:23:31: Brauche ich überhaupt eine Heizzentrale?

00:23:32: Habe ich vielleicht eher eine großwärme Pumpe?

00:23:36: Woher kommt der Strom?

00:23:38: Also diese ganzen planerischen Aspekte?

00:23:40: Das ist, glaube ich, eine große Herausforderung.

00:23:42: Das klingt ja wirklich nach einem riesigen Unterfangen.

00:23:45: Ja, also absolut.

00:23:47: Aber der DGRV, also Benjamin Danimans Verband, lässt die Menschen damit nicht alleine.

00:23:52: Sie beraten und unterstützen Gruppen, die selbst eine Wärmegenossenschaft gründen wollen.

00:23:57: Aber man muss sagen, trotzdem bleibt das Ganze eine ziemliche Herausforderung.

00:24:01: Und wie blickt er in die Zukunft?

00:24:03: Das rechnet er damit, dass sich trotz all der Hürden noch viele neue Wärmegenossenschaften gründen werden?

00:24:08: Ja, er blickt insgesamt ziemlich optimistisch in die Zukunft.

00:24:11: Im Moment entstehen jedes Jahr ungefähr dreißig neue Wärmegenossenschaften und er meint, das könnte zukünftig sogar noch mehr werden.

00:24:19: Die Rahmenbedingungen, wenn es so bleibt, wie es angedacht ist, sehe ich das eigentlich sehr positiv.

00:24:25: Ich glaube, es wird gerade eine große Herausforderung sein.

00:24:28: Einerseits, wie kann in der Wärmeplanung, wer wird da das Genossenschaftliche oder Gemeinschaftliche mitgedacht?

00:24:35: Oder wird es vergessen?

00:24:37: Man hat keinen Zwang und das sollte man auch nicht haben.

00:24:40: Man sollte die Leute auch nicht jetzt zwingen, sich da irgendwie gemeinschaftlich zusammen zu tun oder so.

00:24:47: Sondern das muss schon aus einer Eigenmotivation heraus passieren.

00:24:51: Ich könnte mir vorstellen, wenn diese in der Wärmeplanung, wenn die wirklich dann von den Kommunen als Chance begriffen wird, um die Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, Dinge umzusetzen, dann könnte das nochmal einen richtigen Schub geben.

00:25:07: Und dann könnte die Wärme-Wende auch einen richtig großen Schub bekommen.

00:25:10: Ich glaube, da kann dann die gemeinschaftlich-genossenschaftliche Wärme in den Regionen auch eine sehr große Rolle spielen.

00:25:18: Aber es kommt halt drauf an, also die Zukunft ist offen.

00:25:22: Bei ihm also in seinem Bereich klingt das so, als laufe vieles in geregelten Bahnen.

00:25:27: Vielleicht nicht perfekt, aber immerhin stabil.

00:25:29: Ja, aber Katharina Habersbrunner, die sieht das ein bisschen anders.

00:25:32: Gerade bei der Bürgerenergie und besonders im Solarbereich, sagt sie, braucht es weiter Druck und Engagement, damit dieser Schwung nicht nachlässt.

00:25:41: Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht verbessert, dann kämpfen wir weiter wie bisher mit Unsicherheit.

00:25:47: Und daher kämpfen wir weiter für unsere Argumente wirklich für eine erneuerbare Energiewende, für eine Energiewende, die auch einfach die Klimaschutzziele erreicht.

00:25:59: Das hören wir auch immer wieder, das ist das einfach.

00:26:02: jedes Land, das jetzt auf Elektrifizierung mit Erneuerbaren setzt, einfach zu den Gewinnern gehört dann auch.

00:26:07: und dass wir einfach, dass wir in Deutschland das auch machen.

00:26:10: Man spürt richtig, wie viel Überzeugung und Leidenschaft da drinsteckt und wie sehr die Bürgerenergie letztlich von Menschen abhängt, die sich engagieren und auch dran bleiben.

00:26:20: Total.

00:26:20: Und das zieht sich eigentlich durch diese ganze Geschichte der Energiewende.

00:26:24: Die war von Anfang an ein Projekt, das von unten gewachsen ist, könnte man sagen, also aus der Initiative von Bürgerinnen und Bürgern.

00:26:30: Und auch in Zukunft wird es weiterhin darauf ankommen, ob Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diesen Schwung und diesen Elan gemeinsam erhalten können.

00:26:39: Ja, ich möchte gerne noch mal sagen, dass wir mit Bürgerenergie und mit Bürgerenergiegemeinschaften sehr viele Argumente haben, dass wir die Energiewende erfolgreich umsetzen, das heißt einfach von der gesellschaftlichen Akzeptanz über das Bürgerkapital, dass wir einfach mehr Akteure haben.

00:27:00: Also Bürgerenergie-Akteure bringen einfach nochmal Expertise rein, bringen nochmal Dynamik rein, dann auch, dass wir wirklich lokale Wertschöpfung schaffen, dann auch, dass es einfach für die Kommunen wichtig ist und das dann das Thema auch Bürgerenergie Deutschland insgesamt stärkt als Industriestandort.

00:27:16: Wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen, Und das ist auch die Botschaft an die Politik, dass euch dieses Potenzial nutzt und aufs hundertprozent erneuerbare Setzen entsprechend den Energiemarkt so umgestaltet, dass es dann auch funktioniert.

00:27:31: Ein starkes Schlusswort.

00:27:33: Danke, die Rinsen, dass du heute mit

00:27:34: dabei warst.

00:27:35: Sehr gerne.

00:27:36: Das war's für heute.

00:27:37: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:27:39: Diese Reihe und alle weiteren Podcasts der Heinrich-Böll-Stiftung könnt ihr auf der Podcast-App eurer Wahl abonnieren.

00:27:46: Für Feedback und Kritik schreibt uns eine Mail an podcast.böll.de und empfiehlt uns gerne weiter.

00:27:53: Dieser Podcast ist eine Produktion des Audio-Kollektivs.

00:27:56: Und Outdoor dieser Folge war Kevin Caners.

00:27:59: In der nächsten Folge vom Böll-Podcast werfen wir einen Blick zurück.

00:28:03: und schauen uns eine Studie an, die sich mit der Regierungspraxis der Ampel beschäftigt

00:28:07: hat.

00:28:07: Unsere Reihe zur Energie- und Wärmewende in Bürgerhand wird im Dezember mit einer Folge über die Bürgerenergiegenossenschaft Herzberg

00:28:14: fortgesetzt.

00:28:15: Die Reihe ist im Stiftungsverbund entstanden und läuft bei BöL Regional.

00:28:19: Mein Name ist Emily Thuney.

00:28:20: Bis zum nächsten Mal bei BöL

00:28:28: Podcast.

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